„Straßen sind für Autos da“ – Immer wieder die falsche Leitlinie der Verkehrspolitik…


Seestadtpresse Bremerhaven – Am Beispiel der Kreisstraße zwischen Flögeln und Bad Bederkesa schildert die Nordsee-Zeitung am 11. Februar 2016 die Probleme der Radfahrer: „Radfahrer… werden von Autofahrern häufig mit viel zu hohem Tempo und zu wenig Abstand passiert. Kommt dann noch Gegenverkehr, wird die Situation gefährlich“, heißt es sehr richtig in der NZ.

Genau: Zu hohes Tempo und zu geringer Abstand. Das sind die Probleme.

Aber die naheliegende Schlussfolgerung wird nicht gezogen. Das wäre geringeres Tempo und Einhalten des gesetzlich vorgeschriebenen Abstands von mindestens anderthalb Metern.

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In der (hier übrigens gegenüber Radfahrern durchaus wohlwollenden) Berichterstattung der Nordsee-Zeitung steht aber eine andere Schlussfolgerung: „Seit Jahrzehnten wird dort deshalb ein Radweg gefordert.“

Das passt exakt zur immer noch weithin gültigen Leitlinie unserer Verkehrspolitik: „Straßen sind für Autos da“ – die anderen Verkehrsteilnehmer müssen sich ihre Räume suchen und flüchten am besten auf irgendwelche Seitenstreifen.

Solange diese falsche Leitlinie wirkt, kann unsere Verkehrspolitik nicht in eine zukunftsweisende Richtung gehen.

*****

In der Nordsee-Zeitung vom 12. Februar 2016 gibt es erneut einen Hinweis auf den gesetzlich geforderten Sicherheitsabstand von anderthalb Metern. Vielen Autofahrern ist das offensichtlich völlig unbekannt oder völlig einerlei…

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One Response to „Straßen sind für Autos da“ – Immer wieder die falsche Leitlinie der Verkehrspolitik…

  1. Samuel sagt:

    „Solange diese falsche Leitlinie wirkt, kann unsere Verkehrspolitik nicht in eine zukunftsweisende Richtung gehen.“

    Genau das ist das Problem!
    Es ist gar nicht wesentlich, was genau umgesetzt werden soll (Radwege oder sowas), sondern was in den Köpfen als „gottgegeben“ betrachtet wird. Das ist die selbe Diskussion wie bei Schutzwesten oder Helmen für Radfahrer. Unabhängig davon wie groß dadurch jetzt auch immer der Sicherheitsgewinn sein soll, wesentlich ist doch, dass sonst gleich der Radfahrer schuld ist. Ganz im Sinne von: Was will der denn auf der „Straße“?
    Es wird Zeit, dass der Radfaherer als gleichwertiger Verkehrsteilnehmer betrachtet wird, ohne Rechtfertigungen zu benötigen. Der Autofahrer wird ja auch nicht gefragt, warum er hier fährt….

    Auf die naheliegende Schlussfolgerung, die Gefahr zu vehindern, wie Geschwindigkeitslimits kommt natürlich keiner…. das geht ja nicht ?!

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