Die Nordsee-Zeitung kümmert sich – und zwar in der bekannten Art und Weise…


Seestadtpresse Bremerhaven – „Wir kümmern uns“, kündigt die Nordsee-Zeitung in diesen Tagen allerorten an. Und worum kümmert sich die NZ-Redaktion als allererstes? Um den Schutz rasender Autofahrer!

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Zwar kommen in dem Text auch lärmgeplagte Anwohner der Straße An der Mühle sowie bedrängte Radfahrer vor.

Aber das größte Mundwerk darf ein mental übermotorisierter Landkreisbewohner haben, der auf dem Weg zur Arbeit ein paar Sekunden einsparen möchte. Er ist es auch, der den Akzent in der Überschrift setzt: „Was für ein Unsinn“.

Dass er dabei mit Unterstützung der Nordsee-Zeitung die dämlichsten Argumente anführt, soll nicht unerwähnt bleiben. Ein Beispiel für seine spezielle Art von „Argumenten“: Je schneller ein Autofahrer durch eine Straße fährt, desto eher ist es wieder ruhig. (Seine Formulierung klingt gebüldeter, aber das ändert nichts: „Die Verweildauer der Autos ist viel länger, wenn sie langsamer fahren.“)

Ein solches „Argument“ könnte eine Mindestgeschwindigkeit von 100 km/h in der Stadt begründen, wenn für besseren Lärmschutz gesorgt werden soll.

Ein netter Nebeneffekt des Tempo-30-Aufregers der Nordsee-Zeitung: Das Blatt kann wieder mit einer angehängten TED-Umfrage die eigene Tasche füllen. Wer leichtfertig seine Stimme abgibt, zahlt nämlich satte 50 Cent pro Anruf in die NZ-Kasse.

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Das war nach >>>einiger Kritik schon einmal anders: Da wurde dann von der Nordsee-Zeitung nach meinen Beobachtungen längere Zeit ein so hoher Betrag nur kassiert, wenn es sich um ein Gewinnspiel handelte (also wenn z.B. ein Buch oder eine Eintrittskarte verlost wurde).

Aber bereits >>>im vergangenen Sommer war die Nordsee-Zeitung wieder durch Geldschneiderei mit Hilfe von TED-Umfragen aufgefallen…

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8 Responses to Die Nordsee-Zeitung kümmert sich – und zwar in der bekannten Art und Weise…

  1. Hermann sagt:

    Ich habe den Artikel auch mit Verwunderung gelesen. Verwunderung darüber, dass eine Tempo-30-Zone etwas ist, worum sich die Nordsee-Zeitung kümmern möchte. Als wenn das zuständige Referat nur darauf gewartet hat.
    Es gibt auch Bürger, die freuen sich über die Geschwindigkeitsbegrenzung. Ich wohne in Langen direkt an der Bundesstraße. Da rauscht der Verkehr nur so vorbei. Besonders bei Regen sind die Abrollgeräusche sehr laut. Darum wurde in Geestemünde ja auch Tempo 30 eingerichtet. Niedrigere Abrollgeräusche, weniger Lärm, mehr Ruhe in den Wohngebieten.

    Wenn die Nordsee-Zeitung sich kümmert, dann soll sie sich bitte um den Erhalt der Tempo-30-Zonen kümmern.

  2. Volker sagt:

    Kleiner Hinweis am Rande: in dem Artikel kommen nur Männer vor… was das nun wieder zu bedeuten hat??!!

  3. Volker sagt:

    Um das noch anzufügen: die Durchschnittsgeschwindigkeit in der Stadt liegt übrigens bei ca. 30 km/h. Wer ein bisschen recherchiert, kann das leicht herausfinden…

  4. Frank sagt:

    Lieber Kollege, glauben Sie mir, von en 50 ct. kommt nur ein Bruchteil bei der NZ an. Allerdings hat der genutzte Anbieter für Umfragen auch einen günstigeren Tarif im Angebot. Kommt aber ein noch kleinerer Bruchteil an 😉

    • Lieber Kollege Miener, da kann die Nordsee-Zeitung aber stolz sein auf so kompetente Verteidiger ihrer Geschäftstüchtigkeit.

      Die Frage bleibt aber: Warum muss mit solchen Umfragen unbedingt verdient werden? Früher ging es jedenfalls für die abstimmenden NZ-Leser billiger.

      Schönen Gruß

      Zolkowski

      • Frank sagt:

        Tja, was soll man sagen. Wer meckern will…. Ich rufe da nicht an, diese Umfragen taugen eh nichts. Aber es ist halt so, dass der Hauptverdiener dpa ist und nicht der Verlag. Das kann man finden, wie man will. Nur aufregen bringt nichts. Denn mal ehrlich – wer gibt Geld dafür aus? Und wer sagt, dass veröffentlichte Ergebnisse denn auch stimmen? Eben.

      • Frank sagt:

        Ach so: Und immer nur meckern, aber nichts anders oder besser machen ist ja so einfach. Und leider ist das hier nun auch mal häufiger so.

  5. reine sagt:

    reine

    Die Nordsee-Zeitung kümmert sich – und zwar in der bekannten Art und Weise… | Seestadtpresse Bremerhaven

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