Eine Kritik an der schlagseitigen Berichterstattung der Nordsee-Zeitung über die Neuordnung der Bremerhavener Kliniken…


Seestadtpresse Bremerhaven – Für die öffentliche Diskussion sind Experten und Insider eine unabweisbar nötige Informationsquelle.

Auch die Nordsee-Zeitung (NZ) nutzt diese Möglichkeit, wie erst jüngst in der Berichterstattung über die Neuordnung der Bremerhavener Klinik-Landschaft zu beobachten war. Allerdings gibt es auch Experten und Insider, die sich über die Schräglagen der NZ-Berichterstattung und die von der Redaktion ausgewählten Stichwortgeber wundern.

Hier einige Hinweise auf kritische Punkte in der Berichterstattung der Nordsee-Zeitung, die ein Experte als Musterbeispiel für Kampagnenjournalismus einstuft.

Das ganze NZ-Elend in der Klinikfrage fängt seiner Meinung nach damit an, dass die NZ ihre Leserinnen und Lesern nicht korrekt und nachdrücklich darüber informiert, warum die Neuordnung der Beziehungen zwischen den drei beteiligten Kliniken überhaupt notwendig ist. Schließlich waren unabweisbar ganz bestimmte Bedingungen zu erfüllen, damit die Kliniken weiterhin fachlich und wirtschaftlich korrekt ihre Aufgaben erfüllen können.

Also musste das Geflecht der drei Kliniken mit einem komplizierten Geben und Nehmen austariert werden – ein Prozess, der seit längerer Zeit läuft und wegen seiner Kompliziertheit bisher ohne abschließendes Ergebnis geblieben war.

„Und was macht die NZ daraus?“ fragt der Experte und antwortet: „Einen Skandal, bei dem angeblich die Ärzte über den Tisch gezogen werden.“ Verknüpft werde dies mit Attacken auf den Oberbürgermeister, weil der angeblich verhindern wollte, dass die beiden Chefärzte, die aus Reinkenheide umziehen müssen, in der NZ ihre Sicht darstellen.

Tatsächlich war aber der Oberbürgermeister als Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikums Bremerhaven nur einer der Akteure neben den Chefärzten, der Belegschaft und der Klinikleitung. Zwischen ihnen mussten Bedenken ausgeräumt und Absprachen getroffen werden.

Die NZ reduziert das ganze Geschehen darauf, dass der Oberbürgermeister versucht habe, Chefärzten einen Maulkorb zu verpassen.

Und die Forderung des NZ-Chefredakteurs, das Personal hätte viel früher einbezogen werden müssen, kontert der Experte mit der Frage, ob denn diese Art der frühzeitigen Information und Einbeziehung beispielsweise im Hause der Nordsee-Zeitung auch praktiziert werde.  Dort würden bekanntlich seit vielen Jahren tiefgreifende Umorganisationen vorgenommen, ohne dass im Vorfeld ausführlich mit den Betroffenen geredet worden wäre.

Im übrigen habe es im Klinikum Reinkenheide durchaus vorab Gespräche der Klinikleitung mit den Chefärzten und der Belegschaft gegeben, aber das tauche in der NZ nur am Rande auf.

Bemerkenswert sei auch die Auswahl der NZ-Gesprächspartner: Zwei Kritiker der Neuordnung seien zu Wort gekommen, andere mit positiven Bewertungen des Prozesses dagegen nicht.

Die Nordsee-Zeitung gehe auch nicht weiter darauf ein, dass für die Mitarbeiter der Bürgerparkklinik und des Joseph-Hospitals ein Maulkorb existiert habe, der mit Hilfe angedrohter Abmahnungen strikt durchgesetzt worden sei.

Die NZ spiele mit den Ängsten der Leute, die befürchten, dass sie nicht mehr ordentlich behandelt werden, kritisiert der Experte.

Und er sieht daher als Hintergrund der Berichterstattung der Nordsee-Zeitung ganz offensichtlich ein altes Ressentiment gegen das frühere Zentralkrankenhaus (ZKH), das einmal als klassenloses Krankenhaus Furore machte, aber später mit dieser Idee gescheitert ist.

Dies sei auch daran abzulesen, dass der NZ-Chefredakteur in seinem Kommentar immer noch vom „ZKH“ spricht, obwohl das Haus seit nunmehr fast sieben Jahren den Namen „Klinikum Bremerhaven Reinkenheide“ trage.

Auch in diesem Falle scheint es also wieder einmal dringend nötig zu sein, den Blick auf die Hintergründe der merkwürdig hartnäckigen NZ-Kampagne zu lenken. Weitere Hinweise und Anmerkungen sind erbeten…

1 Responses to Eine Kritik an der schlagseitigen Berichterstattung der Nordsee-Zeitung über die Neuordnung der Bremerhavener Kliniken…

  1. Lukassen martin sagt:

    Ich arbeite im St. Joseph – Hospital , hier gab und gibt es keinen Maulkorberlass

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