Seestadtpresse Bremerhaven – Erst ziemlich spät beschäftigte sich die Nordsee-Zeitung mit der zusammengesetzten Fraktion aus der Linken, der Rentnerpartei und der Piratenpartei („RePiLi“). In der Ausgabe vom 2. Juli 2011 kam diese Gruppe im Gegensatz zu einem anderen Versuch erstaunlich gut weg.
Kritisch angemerkt wurde in der NZ nur der Verdruss, „wenn Politiker so wenig konkret werden“. Was damit gemeint war? „Das Positionspapier für Bremerhaven bleibt relativ allgemein.“ Daher die Forderung der NZ: „Bald muss ihr Profil stärker werden.“
Nun ja.
Während diese RePiLi-Fraktion also lange Zeit gar nicht weiter beachtet wurde, prasselte auf den Koalitionsversuch von FDP, Bremer und Bremerhavener Wählergemeinschaft B+B und „Für Bremerhaven“ das journalistische Trommelfeuer mit heftigem Getöse herab.
Auf denkbare politische Gemeinsamkeiten dieser Kooperation ließ sich die Nordsee-Zeitung gar nicht erst ein. Vielleicht hätten ja auch hier Forderungen wie Bürgernähe, Bürgerbeteiligung und Transparenz sowie öffentliche Fraktionssitzungen, ein Bürgerhaushalt und die Schaffung von Arbeitsplätzen einen gemeinsamen Schirm herstellen können?
Für die RePiLi-Fraktion wertete die Nordsee-Zeitung solche Allgemeinheiten in großer Milde zwar nicht als zufriedenstellend, aber doch als akzeptabel.
Bei dem medial heftig beschossenen Fraktionsversuch B+B+FB+FDP kam es gar nicht erst zu einer solchen inhaltlichen Nachdenklichkeit. Selbst die RePiLi-Allgemeinheiten schienen der NZ-Redaktion hier offensichtlich unakzeptabel zu sein.
Warum diese engbrüstige Härte der NZ? Vielleicht weil der Polit-Stempel „FB“ beziehungsweise „Walter Müller“ auf dem Umschlag der „seltsamen Fraktion“ (NZ) zu sehen war?
Wer Müller in der Stadtverordnetenversammlung erlebt hat, konnte nie etwas von einem hartleibigen oder gar gefährllichen Kommunisten erkennen. Aber das interessierte die NZ offensichtlich nicht.
Vielleicht musste oder wollte sich die NZ im Auftrag ihrer Oberen gegen die Verwässerung der FDP ins Zeug legen?
Wer weiß das alles…
Geblieben ist jedenfalls der Eindruck, dass hier eine unausgewogene NZ-Kampagne gegen unliebsames Polit-Personal und ihre Kooperationsbereitschaft gefahren wurde.
Schade eigentlich, dass einzelne Akteure auf solchen Propaganda-Journalismus so defensiv reagiert haben…
Frage: War die Bremerhaven-Prawda jemals objektiv?
Sehr geehrter Herr Zollkowski,
ein Kommentar ist immer eine persönliche Meinung. Deshalb kommentiere ich Kommentare normalerweise
nicht.
In Ihrem Kommentar versuchen sie jedoch Parallelen zu ziehen, die es nicht gibt.
Wer die Wahlprogramme der Parteien und Wählergemeinschaften B+B, DIE LINKE, Die Piratenpartei, FDP, Für Bremerhaven und Rentnerinnen und Rentnerpartei liest, erkennt bei den Parteien, die sich zur Fraktionsgemeinschaft RePiLi zusammengeschlossen haben, viele Gemeinsamkeiten.
Die gibt es auch zwischen B+B und der FDP, nicht aber mit der von Walter Müller ins Leben gerufenen
Wählergemeinschaft Für Bremerhaven. Da hat die neoliberal ausgerichtete NZ mal recht.
Das die NZ seit Jahren fast jede Objektivität vermissen lässt und Informationen mal unterdrückt und mal
über Gebühr heraushebt, ist keine neue Erkenntnis. Dies würde sich erst dann ändern, wenn es Konkurrenz gäbe. Dazu ist aber der Markt zu klein.
Mit freundlichem Gruß
Joachim Dubrow
In dem Text geht es nicht um Parallelen, sondern um die AUFFÄLLIGE SCHRÄGLAGE in der Berichterstattung der NORDSEE-ZEITUNG beim Umgang mit den beiden neuen Fraktionen.
Die Kritik richtet sich darauf, dass sich die NZ bei EINER der beiden Gruppierungen FÜR DIE INHALTE GAR NICHT ERST INTERESSIERT hat und VOLL DRAUFHAUT, während sie die andere ganz wohlwollend behandelt.
WARUM diese Einseitigkeit bei Gruppierungen, in denen beide Male die Linke (oder Ex-Linke) vertreten ist?
Detlef Kolze
Ich gebe zu bedenken das der Kommentar des Herrn Dubrow nicht objektiv ist, da dieser seit Jahren aktives Mitglied der Partei der Linken ist!!!
Mit freundlichen Grüssen Thorsten Ossenfort